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Tipps zur Einhaltung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)



Pflanzen auf Münzstapeln, Text: "The German Supply Chain Act. Explore LkSG compliance requirements." Dunkelblauer Hintergrund, grünes Highlight.

 Das Lieferkettengesetz (LkSG) ist ein gesetzlicher Rahmen, der Unternehmen dazu verpflichtet, Verantwortung für Menschenrechts- und Umweltfragen in ihren Lieferketten zu übernehmen. Es betrifft direkt Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die ab Januar 2024 mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigen. Diese Unternehmen müssen Sorgfaltspflichten offenlegen, die sie eingeführt haben, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu verhindern.  


Das LkSG ist eng mit der europäischen Richtlinie für unternehmerische Sorgfaltspflichten (CSDDD) verknüpft. Es bereitet deutsche Unternehmen darauf vor, auch zukünftige EU-weite Anforderungen zu erfüllen. Obwohl das Gesetz sich primär auf direkte Zulieferer konzentriert, können auch indirekte Zulieferer in den Fokus geraten. Bei Nichteinhaltung des LkSG können Bußgelder von bis zu 2 % des Jahresumsatzes verhängt werden. 

 

Anforderungen zur Einhaltung des Lieferkettengesetzes 


Das LkSG verpflichtet Unternehmen, regelmäßige jährliche Risikoanalysen im Bereich Menschenrechte und Umweltschutz durchzuführen – sowohl für ihre eigenen Geschäftstätigkeiten als auch für die ihrer direkten Zulieferer. 

Zu den wichtigsten Anforderungen des LkSG gehören: 


  1. Regelmäßige Risikoanalysen

    Unternehmen müssen ein Risikomanagementsystem einführen, das standardisierte Prozesse für die Analyse von Risiken beinhaltet. 


  2. Verantwortliche Personen

    Es muss mindestens eine Person im Unternehmen benannt werden, die für die Einhaltung des Gesetzes verantwortlich ist. 


  3. Risikomanagementsystem

    Eine regelmäßige (mindestens jährliche) Risikoanalyse sowie die Veröffentlichung einer Grundsatzerklärung sind vorgeschrieben. 


  4. Präventive Maßnahmen

    Unternehmen müssen Strategien entwickeln, um Risiken proaktiv zu mindern. 


  5. Abhilfemaßnahmen

    Es müssen Verfahren eingerichtet werden, um auf Menschenrechts- oder Umweltverstöße zu reagieren, einschließlich eines Beschwerdemechanismus. 


  6. Dokumentation und Berichterstattung

    Unternehmen sind verpflichtet, alle relevanten Risiken und Verstöße zu dokumentieren und darüber zu berichten. 

 

Diese Maßnahmen sind nicht nur für die Einhaltung des LkSG entscheidend, sondern auch für andere aufkommende regulatorische Anforderungen (CSDDD) in Europa. Auch wenn indirekte Zulieferer nicht direkt reguliert werden, könnten sie in die Risikoanalyse einbezogen werden, wenn Hinweise auf mögliche Verstöße vorliegen oder bedeutende Änderungen in der Lieferkette auftreten, wie Investitionen oder Produktdiversifizierungen. 

 

Berichtspflichten 


Das LkSG legt den Fokus auf die Einhaltung von Menschenrechten und die Sorgfaltspflicht von Unternehmen bei der Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen. Zu den zentralen Themen gehören: 


Menschenrechtliche Themen 

Umweltbezogene Themen 

Verbot von Kinderarbeit 

Vermeidung von Umweltverschmutzung 

Schutz vor Sklaverei und Zwangsarbeit 

Umgang mit gefährlichen Stoffen und Abfällen 

Freiheit von Diskriminierung 

Schutz vor illegaler Landnahme 

Schutz vor unrechtmäßiger Landnahme 

Reduzierung organischer Schadstoffe 

Arbeitssicherheit 


Sicherstellung eines existenzsichernden Lohns 


Recht auf Arbeitnehmervertretung 



Diese Themen unterstreichen die zunehmende Bedeutung von ethischen und nachhaltigen Geschäftspraktiken. Das LkSG fordert Unternehmen auf, innovative und nachhaltige Ansätze zu verfolgen, die mit globalen Zielen im Bereich Nachhaltigkeit übereinstimmen. 

 

Gesetzlicher Kontext 


In den letzten Monaten war das LkSG Gegenstand von Diskussionen, da einige Mitglieder des Bundestages seine Aufhebung im Hinblick auf die bevorstehende EU-CSDDD forderten. Dieser Antrag wurde abgelehnt, da Gegner argumentierten, dass das LkSG deutschen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil auf europäischer Ebene verschafft, da sie bereits einige Anforderungen erfüllen, bevor die EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt wird. 

 

Chancen und Ausblick 


Das Lieferkettengesetz stellt einen bedeutenden Schritt dar, um mehr Verantwortlichkeit und ethische Geschäftspraktiken in globalen Lieferketten zu fördern. Es verpflichtet Unternehmen, umfassende Standards einzuhalten, um Menschenrechte zu schützen und Umweltschäden zu minimieren. 

Die Einhaltung des LkSG mag auf den ersten Blick herausfordernd wirken, bietet jedoch auch große Chancen: Unternehmen können ihr Vertrauen stärken, ihre Reputation verbessern und aktiv zur Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft beitragen. Angesichts der sich stetig entwickelnden regulatorischen Anforderungen wird proaktive Compliance ein zentraler Bestandteil erfolgreicher und verantwortungsbewusster Geschäftspraktiken bleiben. 


 

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