EUDR 101: Alles, was Sie über Compliance wissen müssen
- caoilinnokelly
- 17. Okt.
- 5 Min. Lesezeit

Die EUDR ist die neueste Regelung in einer wachsenden Reihe von Nachhaltigkeitsvorschriften. In diesem Beitrag haben wir alles zusammengestellt, was Sie über die EUDR wissen müssen, um compliant zu werden – egal, ob Sie direkt oder indirekt betroffen sind.
Sie erfahren, was die Regelung beinhaltet, für wen sie gilt, wann sie in Kraft tritt und wie Sie sich vorbereiten können. Los geht’s.
Was ist die EUDR?
Die EUDR ist eine Verordnung, die strengere Rückverfolgbarkeitsstandards für Waren durchsetzt, um sicherzustellen, dass sie nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen. Sie führt verpflichtende Sorgfaltspflichten für Unternehmen in globalen Lieferketten ein.
Warum wurde die EUDR eingeführt?
Die EUDR soll die weltweite Entwaldung reduzieren. Sie soll den Markt in Richtung nachhaltiger Produktion lenken, indem Rückverfolgbarkeit und legale Herkunft von besonders einflussreichen Rohstoffen gefordert werden.
Sie baut auf der EU-Holzverordnung (EUTR) auf und erweitert den Geltungsbereich auf mehr Rohstoffe und strengere Sorgfaltspflichten.
Wie unterscheidet sich die EUDR von anderen EU-Vorschriften?
Während CSRD und CSDDD auf unternehmensweite Nachhaltigkeit und Corporate Due Diligence abzielen, ist die EUDR produktspezifisch. Sie verlangt klare, rückverfolgbare Dokumentation, die belegt, dass Waren entwaldungsfrei sind – Nachhaltigkeit wird direkt mit bestimmten Rohstoffen verknüpft.
Wann tritt die EUDR in Kraft?
Ursprünglich zum 30. Dezember 2024 geplant, wurde die Verordnung um ein Jahr verschoben und tritt nun am 30. Dezember 2025 in Kraft. Ab diesem Datum müssen Produkte auf dem EU-Markt die Due-Diligence- und Rückverfolgbarkeitsanforderungen der EUDR erfüllen.
Für welche Produkte gilt die EUDR?
Die Verordnung umfasst sieben Rohstoffe: Kakao, Kaffee, Soja, Palmöl, Rinder, Holz und Kautschuk sowie Nebenprodukte wie Schokolade, Leder und Möbel.
Wer ist für die Einhaltung der EUDR verantwortlich?
Operatoren (die Produkte als Erste auf den EU-Markt bringen) müssen eine Due Diligence-Erklärung (DDS) einreichen.
Händler haben ebenfalls Verpflichtungen:
Nicht-KMU-Händler müssen Due Diligence durchführen, können sich jedoch auf eine vorherige DDS in der Lieferkette beziehen.
KMU-Händler können auf die DDS der Operatoren zurückgreifen.
Hinweis: Nicht-KMU-Händler und Downstream-Operatoren können ihre eigene DDS einreichen, indem sie sich auf alle zuvor von ihren direkten Lieferanten erhaltenen DDS beziehen. Möchten Sie wissen, ob Sie als Downstream-Händler oder Operator gelten?
Müssen Produzenten außerhalb der EU die Vorschriften einhalten?
Ja. Alle genannten Produkte, die auf den EU-Markt gelangen, müssen den Vorschriften entsprechen, unabhängig davon, wo sie produziert wurden. Das gilt auch für Waren, die außerhalb der EU hergestellt und importiert werden.
Was passiert, wenn man die EUDR nicht einhält?
Strafen umfassen:
Geldbußen (bis zu 4 % des Jahresumsatzes)
Beschlagnahme von Waren
Einschränkungen beim zukünftigen Zugang zum EU-Markt
Nicht-Einhaltung kann auch dem Ruf schaden und das Vertrauen der Verbraucher verringern.
Wie erfülle ich die EUDR-Anforderungen?
Mit Inkrafttreten der EUDR werden viele Akteure – von Einzelhändlern, Händlern bis hin zu Produzenten – große Änderungen in Bezug auf Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Risikomanagement erleben. Ob Sie Produkte auf den EU-Markt bringen oder innerhalb der EU handeln, die Verordnung erfordert eine solide Due Diligence, um nachzuweisen, dass die Produkte entwaldungsfrei sind.
Bei Agriplace haben wir die wichtigsten Fragen zusammengestellt, die Sie sich stellen sollten, um bereit für die EUDR-Compliance zu sein.
Die EUDR basiert auf drei Kernpflichten:
Eine Due-Diligence-Erklärung
Jedes EUDR-regulierte Produkt, das in die EU eingeführt wird, muss durch eine Due-Diligence-Erklärung (DDS) abgedeckt sein, die im EU Traces-Portal erstellt wurde.
Diese DDS enthält:
Produktbeschreibung
Menge
Geolokationen des Landes, in dem das Produkt hergestellt wurde
Erklärung, dass das Produkt frei von Entwaldung und Degradierung ist und den lokalen Gesetzen entspricht
Risikobewertung
Unternehmen müssen ihre Lieferkette mindestens einmal jährlich bewerten – oder öfter, wenn Änderungen auftreten oder die Lieferkette als risikoreich eingestuft wird.
Das Risikoniveau wird hauptsächlich nach Herkunftsland bestimmt. Die vollständige Klassifikation der Hoch-, Standard- und Niedrigrisikoländer finden Sie hier.
Risikominderung
Werden bei der Bewertung Risiken festgestellt, müssen Unternehmen Maßnahmen ergreifen, bevor Produkte auf den Markt gebracht werden. Dazu gehören:
Anfordern zusätzlicher Dokumente
Erfordern von Zertifizierungen durch Dritte
Durchführung von Audits
Das Verständnis der drei Kernpflichten ist ein guter Anfang – aber die praktische Umsetzung der EUDR erfordert die richtigen Fragen. Vom Verständnis, ob Ihr Produkt betroffen ist, bis zur Rolle in der Lieferkette – Klarheit in jedem Schritt hilft, die Compliance reibungslos umzusetzen.
Wer gilt als Operator oder Händler?
Operatoren bringen relevante Produkte erstmals auf den EU-Markt oder exportieren sie. Sie sind immer verpflichtet, Due Diligence durchzuführen und eine DDS für jede Produktcharge einzureichen.
Händler kaufen und verkaufen Produkte, die bereits auf dem EU-Markt sind. Nicht-KMU-Händler müssen ebenfalls Due Diligence durchführen und DDS einreichen, während KMU-Händler keine separate DDS erstellen müssen. Sie können die DDS der Operatoren nutzen, um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.
Wie betrifft die EUDR Kleinproduzenten?
Die Erhebung konsistenter, überprüfbarer Daten ist entscheidend. Viele Lieferanten – insbesondere Kleinproduzenten außerhalb der EU – sind möglicherweise nicht mit den EUDR-Anforderungen vertraut. Kontinuierliche Schulung und proaktive Kommunikation sind wichtig.
Welches Risikoniveau hat das Land, aus dem Sie beziehen?
Die Europäische Kommission hat Länder in drei Risikokategorien eingeteilt:
Niedrigrisikoländer: mindestens 1 % der Operatoren oder Händler wird überprüft.
Standardrisikoländer: mindestens 3 % der Operatoren oder Händler wird überprüft.
Hochrisikoländer: mindestens 9 % der Operatoren oder Händler wird überprüft.
Country risk level | Minimum inspection rate | Countries |
Low Risk | 1% | E.g. Argentina, Canada, Japan, USA, |
Standard Risk | 3% | E.g. Brazil, Indonesia, Malaysia, Nigeria |
High Risk | 9% | North Korea, Russia, Myanmar & Belarus |
Was tun, wenn Risiken festgestellt werden?
Nach Artikel 11 müssen alle identifizierten Risiken behandelt werden, bevor der Handel fortgesetzt wird.
Fordern Sie weitere Informationen an, z. B. Zertifikate einholen
Durchführung von Audits als Teil der Risikominderungsstrategie
Welche präventiven Maßnahmen helfen, Risiken zu reduzieren?
Einkaufsrichtlinien erstellen
Mit Satellitendaten überwachen
Genehmigungsregeln für Hochrisikoherkünfte einrichten
Kann man die Datenerfassung automatisieren?
Die Automatisierung kann ein echter Vorteil sein, besonders bei den EUDR-Anforderungen. Da wiederkehrende Dateneingaben für DDS nötig sind, ermöglichen digitale Plattformen eine standardisierte und effiziente Erfassung und Validierung der Daten.
Welche Tools unterstützen die EUDR-Compliance?
Obwohl die DDS über das EU TRACES-Portal eingereicht werden muss, unterstützt Agriplace Ihre Compliance mit Tools zur Risikobewertung und Risikominderung.
Mit Agriplace können Sie:
Ihre Lieferkette abbilden, einschließlich der Produkte und Regionen mit höchstem Risiko
Maßgeschneiderte Risikobewertungen zu Themen wie Entwaldung und Rechte indigener Völker durchführen
Risiken mindern, indem lieferantenspezifische Regeln festgelegt und Dokumenten- sowie Zertifikatserfassung automatisiert werden
Den Compliance-Status von Lieferanten über das Dashboard auf einen Blick überwachen
Agriplace hilft Ihnen, manuelle Arbeit zu reduzieren, Hochrisikobereiche zu identifizieren und immer audit-ready zu sein.
Sind Sie bereit für die EUDR?
Die EUDR-Compliance ist ein großer Schritt hin zu rückverfolgbaren, nachhaltigen Lieferketten. Sie stellt Transparenz, Verantwortung und Rechenschaftspflicht in den Mittelpunkt des Geschäfts in der EU.
Egal, ob globaler Händler oder lokaler Produzent – Agriplace hilft Ihnen, ein zuverlässiges, skalierbares Compliance-Framework aufzubauen, sodass Sie bereit sind, wenn die Regelung in Kraft tritt.
👉 Kontaktieren Sie uns noch heute, um zu erfahren, wie wir Sie auf Ihrem EUDR-Weg unterstützen können.




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